Beton in der Küche:
Das neue Must-Have!
Beton in der Küche?
Gleichmäßig bis wolkig – so kommen sie daher die Möbel, Accessoires und Arbeitsplatten aus Beton, die sich vermehrt in deutschen Küchen breitmachen. Beton als Baumaterial in der Küchenplanung ist stark im Kommen, wenngleich es besonderen Herausforderungen ausgesetzt ist. Seinen einzigartigen Charme erhält der Beton durch die mit der Zeit entwickelte, besondere Patina, die die zeitlosen Maßarbeiten zu noch individuelleren Einzelstücken macht.
Farbvarianten der Betonobjekte
Die natürlichen Farbtöne des Betons erstrecken sich von Weiß bis Anthrazit: Ein leicht gebrochenes Weiß erhält man bei Verwendung von Weißzement, ggf. mit Zugabe von Titandioxid. Anthrazittöne ergeben sich bei Zugabe von Eisenoxid. Das Grau nicht gleichbedeutend mit langweilig ist, hat der Beton schon vielen bewiesen. Der Materialmix ist beliebt. In Südamerika sind Betonbauten von hochkarätigen Architekten wie Mathias Klotz oder dem Schweizer Architektenpaar Valerio und Tamara Olgiati angesehene und viel besprochene Projekte. Denn ungewöhnliche Materialien werden gesucht, sowohl in der Architektur als auch in der Innenausstattung. Mittlerweile sind aber auch Farbvariationen möglich, ganz nach Geschmack des Auftraggebers.
Mythos Nummer 1: Beton ist für die Küche nicht geeignet
Ob als Arbeitsplatte, Fußboden oder der Küchenblock, der Beton findet in vielen Elementen Verwendung. Hier geht Manufakturhandwerk mit Küchenhandwerk eine Symbiose ein! Bei aller Faszination für den vielseitig einsetzbaren Baustoff muss man jedoch beachten, dass der Beton, verglichen mit Metall, Keramik, Kunststoff oder lackierten Oberflächen, porös ist. Wird seine Oberfläche nicht behandelt, neigt er zu Verschmutzungen, vor allem Flüssigkeiten wie Säuren oder Öle dringen leicht in die Oberflächen ein. Konkret bedeutet es, dass die Verschmutzungen leicht einsickern (was übrigens dazu führt, dass die Flecken im Laufe von Monaten auch wieder leicht zurück gehen). Deshalb ist es empfehlenswert, Beton im Wohn- und Objektbereich dauerhaft durch Betonversiegelung zu schützen. Die Versiegelung von Beton macht sie für Küchen geeignet. Achten Sie aber sorgfältig darauf, dass diese Beschichtung nicht beschädigt wird beim Putzen.
Mythos Nummer 2: Küchen aus Beton sind zu schwer
Da sich der Mythos um die Eignung von Beton in der Küche, mit der Versiegelung des porösen Materials aus dem Weg räumen lässt, bleibt noch das Thema Gewicht zu klären. Eine massiv gegossene Betonplatte kann, bei einer Länge von bis zu 2,40 m, schon seine 100 kg auf die Waage bringen. Es gibt aber bei einigen Küchenmöbelherstellern mittlerweile auch Fronten mit Betonschicht. Sie bestehen aus MDF-Trägerplatten, die mit Polyester gefüllt sind. Sie werden seidenmatt lackiert. Darauf kommt von Hand eine feine Betonschicht von nur 0,5 bis 1 Millimeter Stärke – eine für diesen Baustoff lange Zeit unmögliche Stärke.
Reinigung und Pflege des modernen Baustoffes
- vermeiden Sie den Kontakt mit säurehaltigen Flüssigkeiten, die ihren Betonoberflächen zusetzen können. Dazu gehören: Kaffee, Tee, Wein, Sekt, Fruchtsäfte, Ketchup, Senf, Essig und Zitrusreiniger.
- zum Schneiden von Obst und Gemüse auf Betonküchenplatten nutzen Sie unbedingt immer eine Unterlage.
- reinigen Sie ihre Betonoberflächen nie mit Essig- oder Zitrusreinigern. Das macht die Flecken nicht weg, sondern erzeugt neue. Kalkflecken bitte nie mit handelsüblichen Kalklösern entfernen.
- auch auf heiße und kalte Töpfe und Pfannen reagiert Beton mit unschönen Rändern. Auch hier gilt: Untersetzer benutzen.
Hersteller von Betonobjekten wie betoniu empfehlen, den Beton vor Gebrauch gründlich zu imprägnieren und zu versiegeln. Zum Erneuern des Schutzes der Betonoberflächen gegen Flecken, ölen oder wachsen Sie Ihre Betonmöbel und Betonküchenplatten regelmäßig. Durch das Ölen wird die Betonfläche auf natürliche Art leicht versiegelt und wird leicht flecken- und wasserabweisend. Betonküchenplatten können Sie in den ersten paar Monaten alle paar Wochen mit reichlich Öl behandeln. Hierfür einfach die Oberfläche mit einem Lappen in Öl tränken und das überschüssige Öl wieder aufnehmen. Danach reicht es, die Ölbehandlung zweimal jährlich zu wiederholen. Kommt es dann zum Reinigen von Beton, verwenden Sie Steinseife oder Kernseife und klares Wasser.